Runen
Eine Einführung in die magische Ausführung der Weißsagung
Ich beziehe mich in diesem Text konkret auf das 24er Futhark, das älteste Futhark, bestehend aus 24 Runen. Runen sind die wohl bekanntesten und gleichermaßen verkanntesten Zeichen die den Menschen je zugänglich wurden.
Die Germanische/ Keltische Kultur gilt als Ursprungs Territorium jener mystischen Zeichen. Damals hatte das natürliche Umfeld, sprich der Mensch im Geflecht von Natur und Tier einen hohen Stellenwert. Die Zwiesprache über Druiden oder Schamanen zu den Göttern war ein wesentlicher Bestandteil dieser Kultur.
So ist es auch nicht erstaunlich dass gerade jene Zeichen materiell gesehen, Symbole und optische Wiedererkennung in der Natur fanden. Beispielsweise, dass Fehu als Ähre zu erkennen ist. Die Natur wurde als heilig anerkannt und der Mensch in ihr als symbiotischer Teil dessen. Diese Ansichten lassen sich auch in Runen wiederfinden.
Jede Rune steht für einen Hinweis oder eine Hilfestellung, die durch die Götter den Menschen zugänglich gemacht wurde, z.B. durch Runenlegungen.
Die Runen zeigen in ihren Aettiers (Tyrs Aett, Hagal Aett, Freys Aett - jeweils Acht Runen) jeweils thematisch die Beziehung zwischen Mensch, Natur, Tier und Göttern und behandeln die Themen, die nie an Gültigkeit verlieren werden: Sich zurechtfinden, einbinden als Teil der Gesellschaft (Soziales), Zusammenleben in der Familie, Beziehung zu anderen, persönliche Anbindung, geistiger und materieller Wohlstand sowie die überirdische Anbindung und Empfangen vom Göttlichen oder von seinem Höheren Selbst, persönliche Entwicklung, geistiges Erbe sowie Traditionen.
Der Mensch als aktiver Teil der Zyklen. 24 Runen, von Fehu bis Othala und wieder als Neubeginn von Werden, Sein, Vergehen, in unendlicher Wiederholung. (Jera) Das Ende jenes Zyklus wird auch Ragnarök genannt. Sinngemäß der Runen vertrete ich ein Weltbild in dem sich alles in stetigem Wandel befindet und sich Gegensätze im symbiotischen Einklang befinden (Jera / Dagaz).
Der Mensch als Teil jener Zyklen wird ermutigt, sein eigenen Weg zu beschreiten und neues zuzulassen (Raido). “Zufälle” geschickt zu nutzen (Perthro) und sinnvoll als gebendes und nehmendes Individuum in einer Gesellschaft zu fungieren (Mannaz), seine Wurzeln zu kennen (Othalla) und dem Leben mit Urvertrauen zu begegnen (Uruz), sich seiner spirituellen Naturgegebenen Anbindung nach oben (höheres selbst / das Göttliche) bewusst zu sein und es zu nutzen (Ansuz). Die hier nicht aufgeführten Runen besitzen ebenfalls Ihre ganz eigene Botschaft. Um näher auf die Runen einzugehen, muss man sich verdeutlichen, dass sie mehr sind als nur Schriftzeichen die, der Kommunikation dienten. Die Mystik beginnt bereits mit der Selbstopferung Odins am Weltenbaum um jene Runen in ihrer Macht vollkommen innewohnend zu haben. (nachzulesen in der Edda)
Bekannt ist das Netz von Wyrd, welches ein Geflecht aus Runen darstellt in einem einzigen Konstrukt verewigt. Dieses Netz ist in der schamanischen Arbeit jenes Geflecht, das ein pures Energiegeflecht darstellt, um es neuzeitlich auszudrücken: dies ist ein Geflecht, welches durch bestimmte Frequenzen und Schwingungen zu lesen ist. Jede Rune markiert einen Teil in diesem Geflecht. Wie kann man nun in diesem Geflecht lesen oder Legungen verstehen und interpretieren? Bevor ich zu den speziellen Legemöglichkeiten komme möchte ich eine Grundsätzliche Annahme verdeutlichen: alles ist Energie, das ist in der Physik sowie Quantenphysik anerkannt als auch unter Schamanen ein Grundlegendes Prinzip auf dem alles weitere beruht und sich selbst erklärt.
Alles ist ansprechbar auf gewissen Ebenen, Frequenzen und Schwingungen. Einige Schamanen, so auch wir und andere energetisch arbeitende Menschen benutzen keine Materialien mehr wie z.B. Runensteine als materielle Überbrückung sondern lesen direkt in diesem Netzwerk. Alles ist ein Entwicklungs und Erfahrugsprozess, der sich mit der Zeit aufbaut. Alles Materielle hat auch eine immaterielle Seite. Ich persönliche beschreibe dieses Runengeflecht als ein Konstrukt in der ich die einzelnen Runen herauslese sowie Informationen erhalten kann.
Physisch beschrieben ist das sehr ähnlich wie ein Computer funktioniert, es gibt Codes, Eingaben und Informationen. Wie funktioniert das und wie kann man das erreichen? Heutzutage ist es extrem schwierig sich Ruhe zu nehmen, in sich zu gehen und in seiner technisierten, schnelllebigen Gesellschaft zu sich selbst zu finden.
Uns wird gelehrt, dass Technik und Wissenschaft die ultimativen Dogmen und Prinzipien darstellen und dass ein metaphysisches, energetisches Dazwischen praktisch nicht existiert. Es ist fast unmöglich sich ohne Druck von Außen und der Kritik und dem Druck der Masse zu entfalten und sich zu trauen innerlich auf die Reise zu gehen und sich auf Neues einzulassen.
Wir leben in einer Gesellschaft in der wir immer weiter entfernt werden von spirituellen Erfahrungen und dem Urvertrauen in uns in die Natur. Traditionen gehen oft verloren und alte Werte verblassen.
Das Erste zu Beginn einer Reise zu den Runen ist den Weg anzutreten, Sich zu trauen ihnen zuzuhören, Sich zu trauen sich mit sich selbst zu beschäftigen, in völliger Ruhe.
Den Anfang macht die Intuition, sich selbst fragen zu stellen und durch das Lernen mit Runen diese Intuition zu festigen. Es ist ein Prozess, in dem wir Runen als auch uns selbst hier im Jetzt näher kennenlernen und erfahren können. Wir sind mehr als nur ein funktionierender Haufen Fleisch.
Wir sollten uns trauen uns komplett anzunehmen und uns trauen Erfahrungen zu machen die vielleicht heute nicht mehr in das allgemeine Weltbild passen und die vielleicht auch unseren bisherigen Horizont in Frage stellen. Ich ermutige jeden diese Reise zu beginnen, unvoreingenommen und mit positiver Energie und ohne Angst.
Ich persönlich empfehle jedem bei Runenlegungen auf sein Gefühl zu hören. Das heißt, natürlich kann man sich Literatur besorgen und Runen namentlich lernen und Texte lesen um sich ein erstes Bild zu machen. Aber man sollte auch nicht vergessen immer wieder auch zu fühlen. Laguz, die Rune der Intuition hilft einigen am Anfang sich besser einzufinden. Für einige Menschen empfiehlt es sich mit Runensteinen zu legen.
Einige fühlen sich mehr zu Runen in Holz geritzt hingezogen, all das ist eine subjektive Einschätzung die jeder nur für sich selbst beantworten kann. Es gibt natürlich auch Hilfe von Schamanen die einen unterstützen und heranführen können den eigenen Weg der Runen anzutreten.
Denn eins ist sicher was nach all den Jahrtausenden Veränderungen geblieben ist, ist die Suche nach sich selbst, nach Erfüllung und Zufriedenheit, und das ganz unverschnörkelt und ohne Kitsch. Runen sind Basis und Natur, Eine Möglichkeit sich selbst und den Fragen des Lebens neu auf die Spur zu gehen.
Ich empfehle jedem, zu Anfang sich z.B. Runensteine oder Hölzer auszuwählen die sich stimmig anfühlen, man kann entweder diese Steine direkt aus einem Beutel ziehen oder sie aus dem Beutel werfen.
Es gibt hier keine festen Dogmen. Alles ist intuitiv und frei. Die Frage die man sich gestellt hat wird in Form einer oder mehrerer Runen beantwortet. Hierzu kann man sich natürlich sein Runenbuch zu rate ziehen solange bis man das Gefühl hat die Runen übergreifend zu fühlen und sich sicher zu sein was sie für einen bedeuten. Je länger mit Runen gearbeitet wird, Sie zu rate gezogen werden und sie einfach aktiv erlebt und gelebt werden desto sicherer wird man sich.
Die Runen können auch zur Energieunterstützung für mehr Kraft oder zur Unterstützenden Heilung verwandt werden, es können spezielle Binderunen erstellt werden die aus mehreren Runen bestehen, Sie können auf die Haut gemalt werden, als Zettel in kleine Flaschen gelegt werden, oder als Talisman am Körper getragen werden, auch hier ist die Anwendung frei und offen.
Wir müssen uns den Runen öffnen und uns auf diese Reise einlassen um sie zu erfahren.
Runen raunen rechten Rat, das kann ich seit vielen Jahren bestätigen. Runen sind mehr als ein Mysterium. Sie sind leibhaftig erfahrbar, wenn man sich traut sie als Hilfe und Geleit anzuerkennen. Wer sich traut sich näher mit ihnen zu beschäftigen wird überrascht sein und sich einer großen Bereicherung sicher sein.
